Unsere Partnerschaft mit besonderer Managementerfahrung auf Vorstands- und Geschäftsführungsebene 

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1/11 Unser Produktportfolio reicht von Karriereberatung, Trennungsmanagement über OutPlacement bis PremiumPlacement.

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2/11 Unser USP unterscheidet uns von anderen Anbietern und deren Beratungsangeboten in der Gesamtheit nachhaltig.

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3/11 Trennungs-Management beinhaltet sowohl die Prävention als auch die faire und zukunftsorientierte Trennung.

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4/11 OutPlacement 2.0 ist die Weiterentwicklung des OutPlacement-Ansatzes für eine zukunftsorientierte Trennung.

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5/11 NewPlacement basiert auf dem fundierten Management-Integral und steht für seine 8 Startbahnen zum Erfolg.

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6/11 PremiumPlacement für Managing Directors / C-Level mit hohen Anforderungen an Individualität und Networking.

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7/11 Upgrade für Führungskräfte, die in einer anderweitigen outplace- oder transfer-Maßnahme ohne Erfolg feststecken.

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8/11 Karriere-Beratung basierend auf der Management-Bilanz für Entscheidungen unter Sicherheit und mit Zukunft.

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9/11  Rescue-Coaching richtet sich an Führungskräfte, die sich in ihrem Job auf dem "absteigenden" Ast befinden.

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10/11 OnlineCoaching on demand richtet sich vor allem an Expatriates in Veränderung und Manager weltweit.

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11/11 Verzeichnis. 125 intern verlinkte Stichworte von A-Z rund um Karriere, Trennung, Aufstellung, Networking, Bewerbung und Erfolg.

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Einmal Wüste und zurück …

„Das ist eine schwierige Situation. Ist es schon öffentlich?“ fragte ich Herrn Kranz. Es war schon nach 20:00 Uhr. Sein Anwalt hatte ihn zu mir geschickt, in der Hoffnung, dass ich ihm in dieser durchaus etwas verfahrenen Situation helfen könnte. Herr Kranz hatte die Fünfzig schon deutlich überschritten. Sein lichtes graues Haar wirkte jetzt fast weiß. Er sah müde und abgespannt aus. Sehr korrekt gekleidet, wie es sich für einen Geschäftsführer seiner Generation gehört, also Nadelstreifen, dunkelrote Krawatte; die Manschettenknöpfe lugten genau im richtigen Abstand aus dem Anzugärmel, die randlose Gleitsichtbrille saß korrekt auf der schmalen Nase, und seine graublauen Augen musterten mich unruhig. Er leitete seit vielen Jahren ein mittelständisches Unternehmen mit über 500 Beschäftigten als Alleingeschäftsführer. Viele Jahre waren erfolgreich verlaufen. In der letzten Zeit hatte die Konkurrenz aus Fernost ihnen zunehmend zu schaffen gemacht, aber er hatte immer wieder Wege gefunden, Umsatz und Ergebnis zu sichern, wenn auch mit sinkendem Gewinn. Jetzt schrieben sie das zweite Jahr Verlust, und es war klar, dass es ohne gravierende Maßnahmen nicht mehr gehen würde. Er war überzeugt, dass er auch diese Herausforderung meistern würde, bis heute. „Ich hätte nicht gedacht, dass es soweit kommt. Mit dieser Entwicklung hatte ich nicht gerechnet. Noch im Vorfeld der Gesellschafterversammlung bekam ich das Signal, dass mein Sanierungskonzept sehr gut aufgebaut sei und gute Chancen hätte. Auch die erforderliche Kapitalerhöhung schien beschlossene Sache. Ich weiß nicht, warum sich die Gesellschafter letztlich für den anderen Weg entschieden haben“. „Sie meinen die Insolvenz?“ fragte ich. „Ja, die meine ich“. „Und was ist so schlimm daran? Jeden Tag gehen Firmen pleite“. „Natürlich, aber ich bin jetzt 54, leite diese Gesellschaft seit 15 Jahren, und dann sowas? Klar ist auch, dass ich in die Wüste geschickt werde. Bei wem habe ich denn noch eine Chance mit diesem Makel?“ „Sie haben sich schon mit Ihrem Anwalt besprochen, oder?“ „Die nächsten erst mal notwendigen Schritte sind geklärt. Ich denke, dass es finanziell auch kein Problem geben wird. Es geht mir eher um meine Zukunft. Ich habe zwei Kinder im Studium, beide im Ausland, das Haus ist auch noch nicht ganz abbezahlt. Also, ob ich will oder nicht, ich muss noch arbeiten“. „Gut, dann lassen Sie uns eine Strategie entwerfen, wie Sie diese Situation am besten beherrschen und zu Ihrem Vorteil wenden?“ „Habe ich richtig gehört?“ fragte er ungläubig. „Ja, Sie haben richtig gehört. Es gibt immer Chancen, man muss sie nur sehen“. „Und wo sehen Sie diese in meiner Situation? Ich sehe nur einen Geschäftsführer, der eine Insolvenz hinlegt und in die Wüste geschickt wird. Aber bis dahin darf ich alles noch brav mit dem Insolvenzverwalter abwickeln. Wo sind denn da die Chancen?“ „Im Moment denken Sie so. Das verstehe ich auch. Aber glauben Sie mir, die Chancen sind da, und wir werden sie gemeinsam herausfinden. Erst einmal heißt es, Krisenkommunikation zu machen. Wie viel Zeit haben Sie noch?“ „Bis ich Insolvenz anmelden muss?“ „Ja, das meinte ich“. „Da die Kapitalerhöhung abgelehnt wurde, wird die Liquidität nicht mehr allzu lange gegeben sein. Und ich habe ja den offiziellen Auftrag der Gesellschafter, rechtzeitig Insolvenz anzumelden. Den Leiter Rechnungswesen habe ich schon ins Vertrauen gezogen. Der stellt im Moment alle relevanten Zahlen zusammen.“ „Gut. Dann wird unsere erste Maßnahme sein, die Kommunikation nach innen und außen zu organisieren. Müssen Sie diese mit den Gesellschaftern abstimmen?“ „Nein, normalerweise nicht. In dem Fall ist es sicherlich besser“. „Würde ich auch empfehlen. Und natürlich auch den Betriebsrat“. „Das wissen die Gesellschafter schon“. Wir machten uns direkt in dieser Sitzung an die Arbeit und formulierten eine Pressemeldung, die deutlich machte, wie sehr das Unternehmen unter Konkurrenzdruck stehe, so dass den Gesellschaftern nichts anderes übrigbleibe, als das Unternehmen zu schließen. Natürlich werde alles ordnungsgemäß mit
Sozialplan abgewickelt. Und er, der Geschäftsführer, sorge persönlich dafür, dass die Schließung mit möglichst wenigen Nachteilen für die Mitarbeiter verbunden sei. Außerdem werde man eine Beschäftigungsgesellschaft gründen und erfahrene Fachleute ins Boot holen, die den Mitarbeitern helfen würden, neue Jobs zu finden. So geschah es auch, als der Zeitpunkt gekommen war. Natürlich war er damit nicht aus der Schusslinie, aber wir hatten die Situation in einem ersten Schritt entschärft. Nach der Insolvenz wurde ein Rechtsanwalt als Insolvenzverwalter eingesetzt. Wir entwickelten ein Konzept für den Umgang mit diesem. Und bald stellte sich heraus, dass er froh war, in Herrn Kranz einen Fachmann zu haben, der ihm bei der Bewältigung seiner Aufgaben half. Herr Kranz zeigte ihm sein Sanierungskonzept, aus dem hervorging, dass es durchaus möglich war, die Gesellschaft wieder in gutes Fahrwasser zu bringen. Er zeigte auf, dass ein Verkauf möglich sein könnte, wenn man einen Kapitalgeber fände, der bereit wäre, das Risiko einzugehen. Der Insolvenzverwalter unterstützte diesen Plan und half mit, die Gesellschafter zu überzeugen. Und da diese sahen, dass ihre Verluste dadurch deutlich geringer würden, ja vielleicht noch etwas hängen bleiben könnte, stimmten sie zu mit der Einschränkung, dass ein Käufer in Jahresfrist gefunden sein müsse. Herr Kranz hielt das operative Geschäft am Laufen. Aber es war außerordentlich schwierig, einen Investor zu finden. Wir trafen uns in regelmäßigen Abständen, um jeweils die nächsten Schritte zu erörtern und abzustimmen. Es war acht Wochen, bevor die Frist auslief, als er mich anrief und um einen schnellen Termin bat. Ich spürte die Spannung und die Wichtigkeit, und so trafen wir uns noch am selben Abend. „Es sah so hoffnungsvoll aus“, sagte er mit Enttäuschung in der Stimme, „aber der Investor hat abgesagt“. „Und warum das? Sie waren sich doch schon fast einig?“ „Ja, aber einer der Gesellschafter wollte partout mehr und hat am Ende dem Deal nicht zugestimmt. Die ganze Arbeit umsonst“. „Das glaube ich nicht. Wenn es jetzt zur Insolvenz kommt, kann man das nicht mehr Ihnen anlasten. Das werden wir argumentieren können“. „Da bin ich aber sehr gespannt. Für mich ist nun auf alle Fälle in acht Wochen Schluss“. „Gut“, sagte ich, „dann können wir uns auf Ihre Zukunft konzentrieren“. Er lächelte und meinte nur: „Sie sind ein unverbesserlicher Optimist.“ Acht Wochen später starteten wir mit aussagekräftigen Unterlagen in den Markt. Und zu seiner Überraschung interessierten sich viele Unternehmen für ihn. Seine Erfahrung zählte. Jeder verstand, was er gemacht hatte und warum. Heute ist er wieder in Amt und Würden, und wir sehen uns zweimal im Jahr. Und er achtet viel mehr auf Veränderungen als früher, insbesondere, wenn sie ihn betreffen könnten.
 
Es gibt immer Chancen, man muss sie nur sehen.